Opf.Liga (SpT7) Unverhofftes Lebenszeichen

Amberg, 15.03.2020 (wr) TV Riedenburg - Haselmühl/Amberg 3,5:4,5

Am 7. Spieltag konnten die Schachfreunde Haselmühl/Amberg in der Oberpfalzliga erstmals jubeln: Beim Tabellenfünften TV Riedenburg holte man mit 4,5:3,5 beide Punkte.

Dies war umso überraschender, als die Schachfreunde mit Franz, Wiesgickl, Dötterl, Matuschek auf vier Stammkräfte verzichten mussten und so wertungsmäßig den Gastgebern an allen Brettern unterlegen waren. Doch die Schachfreunde haben eine hervorragende Ersatzbank, die entscheidend zum Mannschaftssieg beitrug.

Freilich blieb der Jubel etwas verhalten, da der SC Bavaria Regensburg II ebenfalls erfolgreich war und somit die Schachfreunde bei optimaler Punktausbeute in den letzten zwei Runden nur noch theoretisch den 8. Platz belegen können. Der 9. Rang wird aller Voraussicht nach nicht zum Klassenerhalt reichen.

Der Wettkampf begann für die Gäste wenig verheißungsvoll. An Brett 3 war Wolfgang Reindl im Duell der Mannschaftsführer gegen Reinhard Blodig im 12. Zug ein böses Versehen unterlaufen, was die Qualität kostete. Als kurz darauf auch noch ein Bauer verloren ging, gab Reindl die hoffnungslose Partie auf. Am 8. Brett agierte Lukas Paßler gegen Stefan Angerer gewohnt umsichtig. Nach dem Damentausch zu Beginn des Mittelspiels bot der Riedenburger in geringfügig besserer Position ein Remis an, das Paßler akzeptierte. Unglücklich verlief Mike Hölters Begegnung mit Samuel Blodig an Brett 6. Hölter hatte lange Zeit etwas mehr vom Spiel, bis der Vorstoß von Blodigs d-Bauern alles öffnete. Durch die unangenehme Fesselung in der d-Linie war es Hölter unmöglich, seine Stellung noch wirksam zu verteidigen, und der Punkt ging an den Gastgeber.

Am 2. Brett gelang Heinz Däubler gegen Katerina Palkova eine starke Positionspartie. Mit viel Geduld kam Däubler im zu entscheidenden Raumvorteil, und nach 42 Zügen hatte er den ersten Bauern gewonnen. Als schließlich noch ein zweiter auf das Habenkonto wanderte, gab seine tschechische Kontrahentin auf. Ein Klasseleistung zeigt Jürgen Zeitler (Brett 5), der den erfahrenen und wertungsmäßig deutlich stärkeren Willi Weigert in die Knie zwang. Zwar schien es im Mittelspiel, als ob Zeitler eine Figur einbüßen würde. Doch er hielt die Balance, und sein mächtiger f6-Bauer in Verbindung mit dem kaltgestellten gegnerischen Randspringer sorgte für Zeitlers Sieg und den Ausgleich zum 2,5:2,5.

Im Kampf zwischen Daniel Ertl und Björn Schmitz erspielte sich den Riedenburger optische Vorteile, aber die Remisbreite wurde nicht überschritten. Bei ungleichfarbigen Läufern konnte Ertl auch eine schlechtere Bauernstellung kompensieren, und nach 43 Zügen war die Punkteteilung amtlich. Ein nicht erwartetes Remis gab es für Gerald Rösch am Spitzenbrett gegen den DWZ-Riesen Mirsovlav Palek. Rösch war arg in die Defensive geraten, und die schwachen Bauern ließen nichts Gutes erahnen und erzwang durch Dauerschach einen enorm wichtigen halben Zähler. Zum Matchwinner avancierte Johann Ferstl an Brett 7, der infolge geschickter Linienöffnung zwei Bauern eroberte und auch die Attacken seines Gegenübers Bernd Rosacker erfolgreich parierte. Die verbundenen Freibauern am Damenflügel rückten immer weiter vor, und schließlich war eine neue Dame für Ferstl nicht mehr zu verhindern, was Rosacker zur Aufgabe veranlasste.