Opf.Liga (SpT9) Die Doktoren operierten effizient

Amberg, 04.05.2017 (wr) SG Post/Süd Regensburg II – DJK Amberg 5,5:2,5
Zum Saisonabschluss ging der I. Mannschaft der DJK Amberg in der Oberpfalzliga regelrecht die Puste aus: Nachdem man am 8. Spieltag gegen den SK Kelheim II die erste Saisonniederlage kassiert hatte, ging auch das Duell bei der SG Post/Süd Regensburg II in der letzten Runde mit 2,5:5,5 verloren. Damit wurden die Amberger in der Tabelle noch vom ASV Burglengenfeld überholt und belegen in der Endabrechnung Rang 4 mit 12:6 Mannschaftspunkten und 37,5 Brettpunkten. Mit diesem Ergebnis wurde das angestrebte Saisonziel Klassenerhalt problemlos erreicht; dass es mit dem Aufstieg in die Regionalliga letztendlich nicht geklappt hat, lässt sich verschmerzen.

Von Anfang an zeigt sich, dass die ohne Daniel Ertl angetretenen Amberger einen schweren Stand haben würden. An Brett 2 versuchte Gerald Rösch seinen Gegner Dr. Matthias Langensteiner mit einem etwas unkonventionellen Aufbau aus dem Konzept zu bringen, was aber bei der soliden positionellen Spielanlage des Regensburgers wirkungslos blieb. Zu der schlechteren Stellung kam in Zeitnot noch ein Figurenverlust hinzu, wonach Rösch aufgab. Auch im Match an Brett 6 zwischen Samir Askri und Philipp Eggeling standen strategische Erwägungen im Vordergrund. Als Schwachpunkt erwies sich schließlich Askris Damenflügel mit dem unglücklich postierten Läufer auf b7, was erst einen Bauern und dann den Läufer und damit auch die Partie kostete.

Die beste Begegnung des Mannschaftskampfes gab es am 3. Brett zu sehen, an dem sich der Amberger Kapitän Wolfgang Reindl und Dr. Dietmar Heil gegenüber saßen. Reindl übersah ein positionelles Qualitätsopfer seines Kontrahenten und konnte dann seine Figuren samt dem unrochierten König nicht mehr vernünftig koordinieren, so dass er nach 28 Zügen die Waffen niederlegen musste. Einen Lichtblick gab es für die DJK an Brett 8, an dem Ersatzmann Steffen Baumüller gegen Tobias Böhm im 18. Zug einen Bauern gewann, aber trotz der beengten Stellung des Regensburgers noch lange zu kämpfen hatte, bis der Sieg unter Dach und Fach war.

Schon in der Eröffnung kam Thomas Matuschek am 5. Brett nicht zu seinem gewohnten Spiel und sah sich im Lauf der Partie von seinem Gegenüber Christian Wltschek immer weiter in die Defensive gedrängt. Allerdings ließ Matuschek Wltschek nicht eindringen, so dass dieser schließlich eine Punkteteilung anbot, der der Amberger akzeptierte. Tragisch endete der Kampf an Brett 7 zwischen Johann Ferstl und dem jungen Felix Thamm, der vor drei Wochen bei der Oberpfalzmeisterschaft in der Meisterklasse III den 2. Platz belegt hatte. Ferstl stand zwischenzeitlich etwas kritisch und musste die Dame gegen 3 Leichtfiguren geben. Diese boten jedoch genügend Kompensation, so dass mindestens ein Unentschieden hätte herausspringen sollen. Doch Ferstl vergaß einen beabsichtigten Deckungszug auszuführen, was sofortigen Figuren- und Partieverlust bedeutete.

Am 4. Brett kam Fabian Reinfelder in einer unübersichtlichen Mittelspielstellung in Vorteil und etablierte gegen Ralf Smekal einen starken Bauernvorposten auf der 3. Reihe. Smekal konnte sich aus der Umklammerung nicht mehr befreien , und als der a-Bauer auch noch vorrückte, war Reinfelders Sieg gesichert. Über 60 Züge kämpfte Gerhard Franz am Spitzenbrett gegen den Regensburger Defensivkünstler Dr. Daniel Depner. Der Aufmarsch am Königsflügel brachte dem Amberger nichts ein, und er geriet in ein schlechteres Endspiel, in dem Dr. Depner seinen Vorteil technisch versiert zum Sieg verdichtete.