Opf.Liga (SpT8) Der Moore-Bauer machte das Rennen

Amberg, 24.3.2018 (wr) Amberg – TSV Nittenau 4:4

Am 8. Spieltag der Oberpfalzliga trafen mit der DJK Amberg und dem TSV Nittenau zwei Tabellennachbarn aufeinander. Die DJK auf Platz acht hatte vor dem Kampf einen Punkt mehr auf dem Konto, und nach dem 4:4 Unentschieden hat sich daran nichts geändert. Die Amberger besaßen auf den hinteren Brettern etwas bessere Chancen, konnten diese aber genauso wenig entscheidend nutzen wie die Gäste ihre leichte Überlegenheit an den Spitzenbrettern. Den wichtigen Zähler zum 4:4 holte für die DJK Rösch, der einen Flüchtigkeitsfehler seines Gegners hart bestrafte. Nittenau benötigt nun gegen die Regensburger Turnerschaft am letzten Spieltag einen Sieg, um die DJK noch überholen zu können und auf den vermutlich rettenden 8. Platz zu gelangen. So eröffnet das 4:4 den Ambergern sehr gute Chancen auf den Klassenerhalt, selbst wenn das Match beim SV Oberviechtach am 15. April verloren gehen sollte.

An Brett 4 hatte Daniel Ertl gegen Stefan Weber schon in der Eröffnung etwas mehr vom Spiel. Doch Zählbares sprang dabei nicht heraus, und nach dem Damentausch einigte man sich im 22. Zug auf Remis. Unglücklich agierte Johann Ferstl am 7. Brett, als er nach guter Anfangsphase die Damenflügelbauern von Bernd Moore nicht in den Griff bekam. So machte der b-Bauer (auch genannt: Bernd, the b-pawn) des Nittenauers letztlich das Rennen. Auch an Brett 6 entschied ein Freibauer die Partie. Samir Askri erreichte aufgrund der Bauernschwächen und des ungünstig positionierten Königs von Philipp Kammer bald eine überlegene Stellung und stellte durch seinen Bauern auf d7 den Gegner vor die Wahl Matt oder Figurenverlust.

Gute Aussichten hatte Jürgen Zeitler am 8. Brett gegen Fabian Kammer. Ein Figurenopfer auf e6 hätte ihm wohl die bessere Position eingebracht, doch die Situation war unübersichtlich, und Zeitler setzte lieber auf Sicherheit. Am Ende gabe es einen heftigen Kampf um den Bauern auf c3, der aber in einem Friedensschluss mündete. Auch Thomas Matuscheks Partie gegen Jochen Hellerbrand (Brett 5) brachte eine Punkteteilung. Matuschek hatte lange Zeit eine gedrückte Stellung, ehe er sich langsam befreien konnte. Vielleicht wäre angesichts des freien b-Bauern sogar noch ein Sieg möglich gewesen.

Wie im Vorjahr trafen an Brett 3 DJK-Kapitän Wolfgang Reindl und Thomas Kammer aufeinander. Beide spielten auch wieder dieselbe Eröffnung, doch diesmal kam Kammer im 15. Zug in Vorteil. Reindl suchte ohne Erfolg nach aktivem Spiel; wahrscheinlich wäre eine reine Defensivtaktik die bessere Wahl gewesen. Im 31. Zug war Materialverlust unvermeidbar, deshalb gab Reindl auf. Einen offenen Schlagabtausch mit beiderseitigen Chancen lieferten sich Gerhard Franz und Michael Plank am Spitzenbrett. Spielentscheidenden Vorteil konnte keine Seite erringen, und so kam es schließlich zu einem Unentschieden, mit dem beide Kämpen zufrieden waren.

Held des Tages war Gerald Rösch, der gegen Tobias Brunner am Damenflügel ziemlichen Druck ausübte. Die Eliminierung des gefährlichen Bauerns auf a6 kostete Brunner seinerseits einen Bauern, und bei beiderseits schon etwas knapper Zeit postierte er seinen Turm so, dass Rösch diesen nach Qualitätsopfer mittels einer Springergabel erobern konnte. Es ist fraglich, ob Rösch ohne diesen Fehler mit seinem Mehrbauern gewonnen hätte. In der derzeitige Abstiegssituation bedeutet dieses Partiefinale eine ganz bittere Pille für Nittenau und ein am Ende etwas glückliches 4:4 für die DJK.