BL Nord (SpT6) Weiße Weste auch bei weißem Schneetreiben

Amberg, 9.2.2019 (wr) TSV 1860 Schwandorf - Amberg 3:5

Das hatten sich die Amberger leichter vorgestellt: Am 6. Spieltag der Bezirksliga Nord kam die I. Mannschaft der DJK nur zu einem äußerst mühsamen 5:3 – beim Tabellenvorletzten TSV 1860 Schwandorf. Die nominell klar unterlegenen Gastgeber zeigten keinen Respekt und forderten den Ambergern alles ab. Ein 4:4 oder sogar ein Schwandorfer Sieg wäre ohne weiteres möglich gewesen. So aber bleibt die DJK Amberg mit weißer Weste (12:0 Punkte) an der Tabellenspitze, gefolgt vom SK Schwandorf II (10:2), der in Sulzbach mit 6:2 die Oberhand behielt. Herbe Pleiten gab es für die bisher punktgleichen Verfolger aus Luhe (1,5:6,5 gegen Windischeschenbach II) und Roding (2,5:5,5 gegen das Schlusslicht Oberviechtach II), die beide nun schon vier Zähler Rückstand auf die DJK aufweisen.

Zur festgesetzten Uhrzeit waren aufgrund des starken Schneefalls noch nicht alle Amberger anwesend, aber die fairen Gastgeber waren sofort bereit, mit dem Spielbeginn entsprechend zu warten. Als erste war die Paarung zwischen Helmut Seebald und Gerald Rösch (Brett 4) beendet. Rösch griff an, doch seine Offensive lief sich tot, und der Schwandorfer kam immer besser ins Spiel. Viellicht auch etwas aus Respekt vor dem großen Namen begnügte sich Seebald in vorteilhafter Stellung mit einer Punkteteilung.

Einiges Glück hatten Johann Ferstl und Jürgen Zeitler, die für die verhinderten Thomas Matuschek und Samir Askri an den hinteren beiden Brettern antraten. Ein optimistischer Vorstoß brachte Ferstl in eine kritische Lage, aber sein Gegner Reinhardt Liebehenschel verpasste einen möglichen Figurengewinn. Der Amberger „Mister 100%“ drehte daraufhin das Spiel und eroberte partieentscheidendes Material. Jürgen Zeitler erspielte sich gegen Victor Chernikov positionelle Pluspunkte, aber Zählbares sprang dabei nicht heraus. Stattdessen kam der Schwandorfer immer mehr auf, ehe ein Turmeinsteller seine Mühe zunichte machte.

Daniel Ertl war an Brett 6 am Damenflügel ganz klar der Herr im Haus. Doch plötzlich startete sein Kontrahent Jens Vollath einen unerwarteten Überfall auf Ertls König und entschied in wenigen Zügen die Partie für sich. Sehr zäh ging es bei Wolfgang Reindl am 5. Brett gegen Peter Stark. Selbst mit einem Mehrbauern wäre es letztlich wohl nur ein Unentschieden geworden, doch Stark schwächte unnötig seine Stellung, und so gewann Reindl nach 71 Zügen im Turmendspiel.

Bei Heinz Däubler läuft es zur Zeit nicht ganz so wie gewohnt. Gegen Sepp Hauser büßte er durch einen Einschlag auf e6 Turm und drei Bauern gegen zwei Leichtfiguren ein, ohne wirkliche Kompensation zu erhalten. In der Folge ließ der für seine solide Spielweise bekannte Hauser nichts mehr anbrennen und brachte seine Mannschaft mit dem Sieg auf 2,5:3,5 heran. Gerhard Franz stellte dann an Brett 3 gegen Franz Beer den alten Abstand wieder her. Mit einem gedeckten Freibauern als Faustpfand vereinfachte er sukzessive die Position, und dann war dieser Bauer nicht mehr aufzuhalten. Einen dramatischen Kampf sahen die Zuschauer am Spitzenbrett zwischen Andreas Rupprecht und Dieter Wilschke. Nach der Eröffnung stand Rupprecht drückend überlegen, ermöglichte seinem Widersacher aber dann einen gefährlichen Bauernvorstoß, der das Brett gleichsam in Flammen setzte. Wilschke hätte nun sogar gewinnen können, doch der Amberger IM rettete sich nach 45 Zügen in ein Remis durch dreimalige Stellungswiederholung.